Hamburg und Schleswig-Holstein sind wichtige Transitländer für den Verkehr von und nach Skandinavien.
Auch für Urlaubsreisende die in die Region zwischen Brunsbüttel und Sylt möchten gibt es zu Hamburg kaum eine Alternative.
Um den Verkehren der Zukunft eine bessere Infrastruktur zu schaffen gibt es in beiden Bundesländern in den nächsten Jahren viele Großprojekte sowohl im Straßen- und Schienen- als auch im Schiffsverkehr, wobei letztgenannte wohl die geringsten Auswirkungen für Normalbürger hat (nein, ich Gendere nicht...).
Im Schiffsverkehr laufen aktuell schon seit Jahren Arbeiten an neuen, leistungsfähigeren Schleusen in Brunsbüttel am Westende und Kiel am Ostende des Nord-Ostsee-Kanals (NOK). Parallel laufen Arbeiten zur Verbreiterung des Ostteils zwischen Kiel und Rendsburg damit die Wartezeiten in den Ausweichstellen reduziert werden. Derzeit ist der Kanal in diesem Abschnitt so schmal das ein Begegnungsverkehr mit den richtig großen Pötten nicht möglich ist. Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit im NOK liegt bei 15 Km/h, für Schiffe über 8,5 Meter Tiefgang 12 Km/h. Wegen beschädigter Uferbefestigungen gilt die verringerte Geschwindigkeit ab Sommer 2023 bereits ab 7 Meter Tiefgang.
Im Schienenverkehr ist Hamburg selbst das Hauptproblem. Bereits jetzt gibt es gelegentlich Streckensperrungen wegen Vorbereitungsarbeiten zur Verlegung des Bahnhofs Hamburg Altona. Diese Arbeiten ziehen sich bis 2027. Die Marschbahn nach Sylt wurde zwar für 140 Millionen Euro saniert, trotzdem wird auch in den nächsten Jahren kräftig an der Strecke gebaut.
Zu guter Letzt wurde die Insel Fehmarn bereits jetzt vom Bahnverkehr abgeschnitten. Grund sind die Bauarbeiten des Fehmarnnbelttunnels der 2029 eröffnet werden soll.
Kommen wir nun zum Straßenverkehr.
Die A7 durch Hamburg wird bis mindestens 2028 ein Nadelöhr bleiben. Dann soll die Überdeckelung Hamburg Altona fertig sein. Nach der Fertigstellung liegen mehr als 7 der 31 Kilometer innerhalb Hamburgs im Tunnel.
Im weiteren Verlauf der A7 wird derzeit die Rader Hochbrücke über den NOK neu gebaut. Bis zur Fertigstellung der ersten Brückenhälfte 2026 sollte dies kaum verkehrliche Auswirkungen haben. Der Neubau umfasst zwei Dreistreifige Brücken mit Standstreifen. Da die alte Brücke nur über zwei Fahrstreifen plus Standspur je Richtung verfügt passen auf die halbe Brücke des Neubaus alle vier bisher vorhandenen Fahrstreifen. Die Behinderungen sollten sich also in Grenzen halten. Gesamtfertigstellung 2029.
Ein weiteres Großprojekt betrifft die B5 zwischen Tönning und Husum. Hier wird die Bundesstraße in den nächsten Jahren auf Drei Spuren erweitert. Dazu ist während der gesamten Bauzeit die Fahrtrichtung nach Süden voll gesperrt, während der Asphaltierungsarbeiten wird die Bundesstraße in beide Richtungen gesperrt. Wann die Bauarbeiten beendet sein sollen ist mir leider nicht bekannt.
Habt ihr als Fahrtziel Tönning oder St. Peter-Ording fahrt ihr ganz normal ab Hamburg die A23.
Wollt ihr jedoch nach Husum, Föhr, Amrum oder zu den Halligen empfehle ich euch bis zur Ausfahrt Nr. 5 Schleswig/Schuby die A7 zu nutzen und dann über die B201 weiterzufahren bis ihr kurz vor Husum wieder auf die B5 kommt.
Wollt ihr dagegen nach Sylt nutzt die A7 am besten bis zur Ausfahrt Nr. 2 Flensburg/Harrislee und fahrt dann über die B199 bis Niebüll wo es dann aufs Sylt Shuttle geht.
Wollt ihr nach Dänemark oder Norwegen/Schweden müsst ihr vor der Dänischen Grenze mit Stau rechnen da Dänemark während der Coronazeit die Grenzkontrollen wieder eingeführt, und seither immer wieder um 6 Monate verlängert hat.
Auch rund um Lübeck auf der A1 sowie weiter nach Fehmarn (B207) ist mit Baustellen zu rechnen. Alternativ zur Vogelfluglinie oder der Fähre Travemünde-Trelleborg könnt ihr auch die Fähren von Rostock Warnemünde nach Trelleborg (gleicher Anbieter wie in Travemünde) nutzen.