Jetzt nehm ich mir einfach mal ein wenig Zeit um Euch mal wieder ein wenig teilhaben zu lassen. Womit fange ich denn an? Achja, ähm, Herr Kapellmeister! Könnte ich bitte einen Trommelwirbel und ´nen kleinen Tusch haben? Dankäääääääääääää!
*Trommelwirbel* Jaha, das allerallererste klitzekleine Teilziel ist erreicht! Wir haben keine 2 mehr! Heute früh war das aktuelle Gewicht bei 198,8 Kg!
*kleinerTusch* -
*Trommelwirbel und Tusch Ende*
Was war sonst los in den letzten beiden Wochen? Viel, sehr viel sogar. Sicher, nicht alles ist für euch interessant aber ich fang einfach mal vorne an.
Das Verhältnis zu meinem Schwiegervater hat sich, erstaunlicherweise, schlagartig gebessert. Und das ohne irgendeine Verhaltensänderung von mir, er wirkt auf einmal wie ausgetauscht... ...wie schon ein paar Mal diesen Sommer hab ich letzte Woche meine Schwiegereltern wegen der Hitze zum Friedhof gefahren um Tanjas Grab zu besuchen. Bisher war er da meist kühl und ruppig, redete so wenig wie möglich mit mir. Letzte Woche war es dagegen fast wie früher kurz nach Tanjas Tod. Schon beim abholen kam er statt gleich einzusteigen an mein Fenster (Parkplätze sind dort Mangelware, alle Häuser 4/5 Etagen, kaum Höfe geschweige denn Tiefgaragen, somit fast nur Bordsteinparkplätze, deshalb machen wir immer eine Uhrzeit aus und die beiden stehen dann schon auf dem Gehweg), begrüßte mich und meinte er hätte ein "Attentat" auf mich vor. Es stellte sich dann heraus, das er nach dem Friedhofsbesuch noch zu einem Baumarkt wollte, er hätte eine bestimmte Sorte Schrauben nicht mehr. Anschließend wurde ich, wie in alten Zeiten, zum Essen eingeladen. Nachdem ich sie dann wieder daheim abgesetzt hatte, schlug er vor, das in Zukunft wieder öfter zu machen. Da ich weiß, das meine Schwiegermutter sonst überhaupt nicht mehr aus Karlsruhe rauskommt habe ich zugestimmt, bin aber mal gespannt, wie das nun weiterläuft. Von mir aus darf es ruhig so positiv bleiben, ich bin ja kein Streithammel, blöd werde ich nur, wenn ich ungerecht behandelt werde...
Die Wunden an den Haxen verbessern sich zwar leicht, aber nicht wesentlich. dafür wird jetzt im Gesundheitswesen wieder mal mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Angefangen hat das ja schon vor einiger Zeit. Da ich mir nicht mehr sicher bin, inwieweit ich das bereits erwähnt hab einfach die Komplettversion in kurz.
Mein behandelner Arzt für den Ulcus ist Gefäßchirurg und hat in seiner Praxis noch eine Wundambulanz mit einer selbstständigen Wundtherapeutin. Diese darf allerdings, obwohl sie für meine Belange eine bessere Ausbildung hat als der Arzt, keine Rezepte ausstellen. Da nun logischerweise in einer solchen Wundambulanz viele Patienten mit chronischen Wunden, die viel Verbandsmaterial benötigen, behandelt werden, liefen bei diesem Arzt extrem viele Rezepte für Verbandsmaterial auf. Da unser Gesundheitswesen sparen muss, bekam er von der Abrechnungsstelle der gesetzllichen Krankenkassen eine Budgetierung auf 277 Euro pro Patient und Quartal für Verbandsmaterial. Liegt er höher muss er damit rechnen, das dies von den Kassen nicht übernommen wird, er also eine Art Strafgeld dafür zahlen muss wenn er seinen Patienten das verschreibt, was sie dringend benötigen. Als Beispiel, bei mir wäre damals das Budget nach 3 Wochen eines Quartals ausgeschöpft gewesen. Die restlichen 9 bis 10 Wochen hätte ich also ohne Verbandwechsel durchstehen müssen... ...ich wills mir gar nicht vorstellen wie das dann ausgesehen hätte.
Als Zwischenlösung haben wir dann meinen Hausarzt mit ins Boot geholt der dann alle Rezepte die übers Budget gingen ausgestellt hat. Risiko für den Hausarzt ist dabei natürlich das dadurch seine Rezeptkosten stark steigen, je nachdem wieviel solche Patienten er hat, kann das dann auch schnell in die Bereiche gehen ab denen eine Budgetierung durchgeführt wird. Eine dauerhafte Lösung war das also auch nicht.
Diese dachten wir nun mit der Klinik in Freiburg gefunden zu haben. Diese unterliegt nämlich keiner Budgetierung und da ich dort stationär behandelt wurde und seither in einer laufenden ambulanten Behandlung bin, kann die Klinik auch Rezepte für mich ausstellen. Seither war es nun so, das meine Wundtherapeutin mein Verbandsmaterial bestellt hat und bei der Klinik die Rezepte dafür angefordert hat. Dies ist nun plötzlich wegen eines, scheinbar neuen, Anti-Korruptions-Gesetzes nicht mehr möglich. Ab sofort dürfen Rezepte von der Klinik für mich nur dann ausgestellt werden, wenn ich selbst vor Ort bin. Der, höchst sinnige und überaus sparsame Weg ist nun der, das ich vorgestern meinen voraussichtlichen Verbandsmaterialbedarf für das gesamte 4. Quartal vormelden musste. Meine Wundtherapeutin bestellt dieses Material nun, worauf ich einen Anforderungsschein für Rezepte zugeschickt bekomme. Diesen muss ich nun wiederum bei meinem nächsten Ambulanten Termin nach Freiburg mitnehmen, worauf die Rezepte ausgestellt werden und direkt an die, ebenfalls in Freiburg beheimatete, Firma übergeben werden, die mir dann das Material zuschickt (Also die Fa. die mir den Anforderugnsschein zugeschickt hat).
Das große Problem an diesem Vorgehen ist natürlich, das ich den Bedarf nur anhand der momentanen Wundgröße berechnen kann. Klar habe ich für den Fall einer Wundvergrößerung ein wenig mehr Material bestellt. Falls sich die Wunden jedoch verkleinern, wovon ich mal ausgehe, bräuchte ich ja eigentlich weniger Material. Ich hoffe ja eigentlich sogar, das ich eigentlich ab Ende Oktober überhaupt nichts mehr bzw. nur noch ganz wenig benötige, trotzdem habe ich dann, sollte es wirklich so kommen, eine Riesenmenge teures Material hier rumstehen, das ich eigentlich gar nicht brauche. Genau so kommen wir mit Sicherheit zu Einsparungen im Gesundheitswesen!
Wer nun bisher alles aufmerksam gelesen hat kann sich auch problemlos das ausrechnen, was ich vor einiger Zeit mal hochgerechnet habe. Wenn man rein nur den Wert des Verbandmaterials nimmt, also ohne Arbeitszeiten von Krankenschwestern/-pflegern, Ärztinnen und Ärzten, das in den letzten Neun Jahren an meinen Beinen verbraten wurde, liegen wir locker im Bereich eines gut ausgestatteten Mittelklassewagens a la Passat.
- Seit langer Zeit mal wieder den Hinweis "Ihre Nachricht ist zu lang. Es stehen maximal 10.000 Zeichen zur Verfügung" bekommen, daher diesmal in zwei Teilen...