Hallo zusammen,
Vor wenigen Minuten sind erstmals in Berlin zwei Raser wegen Mordes zu Lebenslanger Haft verurteilt worden - noch nicht rechtskräftig!
Ihnen wird zwar nicht vorgeworfen mit Tötungsabsicht gehandelt zu haben, allerdings den Tod von anderen billigend in Kauf genommen zu haben. Zudem erfüllen sie wohl auch Mordmerkmale wie niedrige Beweggründe....
Jetzt könnte man spontan sagen: "Richtiges Urteil, geschieht denen ganz recht!" Ich tue mich da ein bisschen schwerer sowas als Mord einzuordnen. Diese Raser sind für mich psychisch gestört und komplett realitätsfern, aber nicht unbedingt gleich Mörder, auch wenn sie durch Unfälle Leute töten. Andererseits begrüße ich das Urteil auch um dbzg. mal ein fettes Zeichen durch die Justiz zu setzten, das Rasen und andere Leute Tod fahren kein Kaverliersdelikt ist.
Bei mir in der Nähe in Köln gibt es eine große Raser-Szene, vor etwa einem Jahr hat es mehrere tödliche Unfälle gegeben, wo völlig unbeteiligte starben. Der Leiter der zuständigen SoKo die sich mit der Raserszene beschäftigt, den ich flüchtig kenne, meinte das der Polizei bei dem laschen Strafenkatalog praktisch die Hände gebunden sind. Die lachen sich kaputt. In Holland sieht man meines Wissens irgendwann sein Auto nie wieder.
In Köln sind die Strafen für die tödlichen Raser-Unfälle damals deutlich geringer ausgefallen als jetzt In Berlin. Natürlich ist jeder Fall einzeln zu bewerten, aber ich finde es schon bedenklich das sich die deutsche Justiz da nicht halbwegs auf eine Linie einigen kann und das die Urteile da so schwanken. Souverän ist das nicht wenn die einen mit Glück fast noch ne Bewährungsstrafe bekommen und die anderen für Jahrzehnte hinter Gitter müssen.
Aber ich finde das man da erstmal den Bußgeldkatallog und die Strafen BEVOR etwas passiert deutlich nach oben anheben sollte (für Rasen). Das geliebte Auto einkassieren tut mit Sicherheit am meisten weh. Denn die wenigsten Unfallfahrer sind bis dato ein unbeschriebenes Blatt gewesen...
Was sagt ihr zu dem Mordurteil?