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letzter Beitrag von L.S. Moto am

Autonomes Fahren

  • Was haltet ihr eigentlich von vollautonom fahrenden LKW, die angeblich in 4 Jahren schon als teilautonome Modelle auf den Markt kommen sollen?


    Ich sehe schwarz für (meine) Zukunft als Berufskraftfahrer im eigentlichen Sinne.

  • Das halte ich für genauso sinnvoll wie die geplanten autonom fahrenden Züge. Absoluter Käse. Sollte das so kommen werde ich mir zweimal überlegen auf die Autobahn zu fahren wenn da eventuell irgendein Automat lenkt anstatt einem menschlichen Fahrer, genauso würde ich dann wahrscheinlich das Zugfahren einstellen. Es mag ja vielleicht sein, dass das autonome fahren bei der Nürnberger U-Bahn und z.B. auch beim Sky-Train am Frankfurter Flughafen funktioniert, aber da habe ich komplett vom restlichen Verkehr getrennte Verkehrsräume, relativ geringe Geschwindigkeiten und vorbestimmte Haltepunkte. Also kann so etwas funktionieren. Erkennt ein solcher autonom fahrender Zug aber auch, wenn er z.B. an einem Bahnübergang einen Menschen oder Pkw erwischt hat oder fährt der dann einfach weiter?
    Insgesamt bin ich der Auffassung, das wir uns von Computern und Maschinen nicht zuviel wegnehmen lassen sollten, sonst sind wir mal ziemlich zügig ziemlich überflüssig.

    Ich bin wie ich bin

    die einen kennen mich

    die anderen können mich....

    Gaston, Kult-Modellbauer im Miniatur Wunderland, Hamburg .

  • Es werden nie alle Lkw 100% ohne Fahrer auskommen. Die Systeme werden entwickelt und an die deutschen Straßen angepasst und dafür programmiert. Kommt jetzt aber mal eine Umleitung über kleine Straßen, bei denen womöglich sogar Fahrbahnmarkierungen fehlen, werden die Systeme erstmal überfordert sein. Auch bei Schnee werden die Systeme an ihre Grenzen kommen. Da muss noch sehr viel Entwicklungszeit hineingesteckt werden. Wenn sich dann, wie Wolfgang ja auch schon kritisiert hat, Autonome Lkw die Straße mit normalen PKW und normalen Lkw (gerade die Speditionen aus dem Osten werden wohl nicht aufrüsten) teilen müssen, kann das eigentlich garnicht wirklich funktionieren.


    Bei den Zügen könnte ich es mir noch eher vorstellen, dass sie autonom fahren, da sie ja schon ihre Spur und eine freie Strecke haben, doch auch hier dauert es noch eine Weile, es ist noch nichtmal alles elektrifiziert, somit sind noch viele ältere Fahrzeuge unterwegs, die man alle nach und nach (genau so wie die anderen Züge) aufrüsten müsste.


    Wenn es aber wirklich mal soweit kommt, dass alles autonom unterwegs ist, wird die Arbeitslosigkeit stark zunehmen, denn welcher Beruf wird nicht früher oder später von Computern ersetzt?

  • Sehe ich genau so. Das ist einfach nur traurig, dass Menschen immer meinen sie müssen die Welt komplett verändern. Klar, autonomes Fahren hätte auch viele Vorteile, aber die Nachteile überwiegen meiner Meinung nach deutlich.


    - Was ist, wenn ein autonomer LKW als erster an einer Unfallstelle auf einer einsamen Landstraße ankommt?
    - Was ist, wenn ein autonomer LKW einen Unfall baut, wer haftet? Oder gar ein Menschenleben zerstört/auslöscht?
    - Was passiert mit den Raststätten an der Autobahn? (Früher oder später soll ja ALLES autonom fahren, auch PKW)
    - Wie erkennt so ein LKW an einem Zebrastreifen, ob Leute drübergehen wollen oder nicht? Oder wenn Mülltonnen an der Seite stehen, denkt das Teil dann immer, da sind Menschen und legt ne Vollbremsung hin?
    - Was ist, wenn das GPS ausfällt? Das passiert nicht selten.
    - Was ist, wenn der Kunde den LKW spontan noch an einer anderen Abladestelle haben möchte?
    - Wer ist für die Ladungssicherung zuständig?


    Fragen über Fragen... Dieser Highway Pilot für die Autobahn fände ich aber toll. Aber auch NICHT mehr. Bei stundenlangen Autobahnfahrten wäre es eine schöne Vorstellung mal legal sein Smartphone in die Hand nehmen zu dürfen oder einen Film zu schauen. Aber komplett Autonom? Niemals, das darf die Menschheit nicht so hinnehmen.
    Ich hoffe, dass die sich für die entsprechenden Gesetze beim Wiener Abkommen von 1968 noch so RICHTIG viel Zeit lassen, damit ich den Bullsh*t nicht mehr erlebe. (Ich muss noch 44 Jahre um meinen Job zittern.)

  • Grade unter Tage kannst das vergessen, wurde in Schweden schon getestet in der großen Erzmine in Kiruna. In großen Teilen der Mine hat es funktioniert, aber nahe an den Abbaustellen, die gleichzeitig die Ladestellen sind, wurde die Luft dermaßen staubig, das sämtliche Automatiken versagten... :D

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  • Da es im moment noch viel zu viele fehler in der Softwaretechnik gibt, von mir ein klares NEIN!


    Und wenn ich dann in 30 Jahren immernoch ein Auto von Heute fahre, dann ist das eben so. Ende.

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  • Tja.. das gehört, wie das aussterben des Verbrennungsmotors, zu den Dingen die mir nicht sonderlich gefallen aber mit denen ich wohl klar kommen muss da sie früher oder später eintreten..
    Ich hatte die Möglichkeit eine 2016 E-klasse zu fahren. Diese kann bereits Teilautonom fahren und ich muss zugeben das es leider ziemlich gut funktioniert :/ Also auf der BAB hat mich das Auto eig nich wirklich gebraucht. Ich kam mir eher nutzlos vor :S Werde ich wohl nie mögen ;)


    Beim Auto bin ich so konservativ, ich wäre besser 20 Jahre früher geboren worden XD ach ja.. das wäre meine Zeit..

    Heckantrieb ist für die Straße, Allrad fürs Gelände, und Frontantrieb eine Notlösung.

  • Bei arbeiten unter Tage oder auf großen Baustellen könnte ich mir noch am ehesten Autonome Fahrzeuge vorstellen, doch ein Computer wird in schwierigen Situationen nie besser sein als ein Mensch.

    ich kenne Lagerhäuser in denen das vereits so gemacht wird. Diese werden wig nicht mehr von Menschen betrehten. Du gibts eine bestellung ab und ein auto holt es für dich.

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  • Nicht nur Lagerhäuser, es geht auch eine Nummer größer. Bestes Beispiel dafür ist das Containerterminal Altenwerder im Hamburger Hafen.
    Menschen braucht es hier nur noch sehr wenige. Die Entladung der großen Containerschiffe übernehmen 14 Containerbrücken mit jeweils 2 Laufkatzen (das sind die Rollen oben über die die Seile laufen). Die Hauptkatze ist teilautomatisch, mit ihr werden die Container vom Schiff auf eine Laschplattform gehoben. Dort werden die Twistlocks (Containerverbindungen, normal nur auf Schiffen nötig) entfernt und der Container ins EDV-System eingegeben. Sobald der Container dort steht und im System ist, geht es vollautomatisch weiter. Die zweite Katze nimmt diesen Container und stellt ihn auf eines der 86 AGV (Automated Guided Vehicle), also einen fahrerlosen Lkw, der dann zu dem ihm vom Zentralrechner mitgeteilten Ort fährt, an dem der Container zwischengelagert werden soll. Dort angekommen wird der Container wieder von einem vollautomatischen Kran entladen. Diese Kräne werden lediglich von Menschenhand ferngesteuert, wenn die Container auf der anderen Seite auf "normale" Lkw verladen werden.
    Auf dem Bild sieht man einige dieser automatischen Lkw und im Hintergrund die automatischen Kräne:



    Bild: Von Heje - Eigenes Werk, CC BY 3.0, File:Hamburg-CTA-AGV-2008.JPG - Wikimedia Commons


    Diese automatisierten Lkw fahren zwar "nur" auf dem Gelände des Containerterminals Altenwerder, aber das ein so recht komplexer Vorgang jahrelang ohne nennenswerte Unfälle funktioniert sagt auch schon einiges aus.
    Auch die allermeisten Hochregallager funktionieren heute vollautomatisch. Es wäre auch recht gefährlich bei den inzwischen erreichten Lagerhöhen, also ganz ehrlichgesagt, ich wollte nicht, selbst mit Kameraunterstützung, in 25 bis 30 Meter Höhe eine Europalette zwischen zwei bereits da stehende Paletten pfriemeln oder auch rausholen.
    Also in gewissen Bereichen gibt's da schon recht viel automatische Abläufe, teilweise, gerade wenn es an gesundheitlich bedenkliche Arbeiten geht, finde ich das ja auch sinnvoll, aber mit vielem anderen machen wir uns eben auf Dauer selber viele Arbeitsplätze kaputt.
    Jedoch wird die Menschheit nur bedingt schlauer werden, schließlich haben wir ähnliches schon mehrfach durchgemacht, man denke nur an die Einführung der Dampfmaschine, einige Jahrzehnte später der vermehrte Einsatz des Fließbandes und wieder einige Jahrzehnte später die ersten Roboter (z.B. zum Schweißen). Durch all diese technischen Fortschritte fielen zigtausende Arbeitsplätze weg, was im nächsten Schritt eben nicht viel anders aussehen wird. Hoffen wir also, das dieser Schritt noch möglichst lange auf sich warten lässt.


    Tante Edith ergänzt: Momentane Fläche des Containerterminal Altenwerder: 1,1 Millionen m², jährliche Kapazität 2,4 Millionen TEU (Twenty foot Equivalent Unit, oder auf gut deutsch: 20 Fuß-Container) Geplant für den Endausbau 3 Millionen TEU.

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    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Wolfgang b ()

  • Ich glaube das wird kommen, aber niemand hier wird es erleben. Es wird sicher eine schleichende Entwicklung sein und langsam zunehmen. Ich denke, dass lange Zeit ersteinmal das teilautonome Fahren präsent wird. Dass man sich in ein KFZ setzt und es einen zur Arbeit fährt und das ganz normal ist, dauert sicher noch ewig. Es gibt viel zu viele Aspekte die das System eines autonom fahrenden PKW für den Alltag erkennen und richtig auswerten muss. Das braucht lange Entwicklungszeit und Erfahrung. Ich denke da zB an die Wahl der Geschwindigkeit bei dem Wetter zurzeit. Temperaturen um den Gefrierpunkt heißt es fährt vorsichtiger. Aber wie vorsichtig ist angemessen und nötig? Die Lage und Art der Straße (Waldgebiet, Schulweg, Tallage mit oft niedrigeren Temperaturen und feuchterer Straße usw, Straßenbelag (Glätte, Nässe)). Ich stelle mir vor, dass es eine Datenbank gibt, inder zu allen Straßen Zustände und Besonderheiten (Schule von x-y Uhr) hibterlegt sind. Aber das ist alles nur hypothetisches philosophieren (gibts das überhaupt? :P). Kurzum: Heute noch unmöglich.
    Wir erleben vielleicht einige Pilotprojekte mit einzelnen autonom fahrenden Fahrzeugen auf den Straßen, aber sicher nicht alltäglich.


    Zum Schluss die spannendste Frage mit ethischen Problemen: Wie wird entschieden bei einem drohenden Zusammenstoß? Sind die 2 Schulkinder wichtiger oder die Mauer rechts und die Gesundheit des Fahrers? Wer ist wichtiger? In der kurzen Zeit kann nur eine grobe Berechnung der Schadensfolgen erfolgen - Ich hoffe ihr versteht was ich meine.


    Außerdem (auch spannend bei teilautonomem Fahren): Wer haftet wenn das System einen Fehler begeht? Wenn der Toter-Winkel-Assistent die Fahrspuhr durch Glätte zu stark korrigiert und das Fahrzeug ausbricht und einen unfall verursacht?

    <p>Fährst du quer, siehst du mehr! <img src="http://www.saschas-fanforum.de/wcf/images/smilies/emojione/1f609.png" class="smiley" alt=";)" height="23" srcset="http://www.saschas-fanforum.de/wcf/images/smilies/emojione/1f609@2x.png 2x"></p>

  • Also man kann dafür oder dagegen sein. Fakt ist, es wird kommen bzw. Es ist im großen Umfang schon da. Einige neue Autos haben schon Autopiloten für die Autobahn. Der neue 7er von BMW hat sogar eine Fernsteuerung. Man kann also das Auto fahren, während man daneben steht. Ist natürlich zum einparken Gedacht.


    @pSCL ich glaube, dass du die 44 Jahre nicht durchkriegst. Weder wünsche ich dir das, noch meine ich das böse. Aber LKW Fahrer haben einen Konkurrenzkampf mit Billigkräften aus dem Balkan welche zu Löhnen fahren, von denen du dein Monatsauskommen nicht decken könntest. Und das autonome Fahren wird dir auch nicht in die Karten spielen. Diese Technik wird kommen, und so einige Berufe werden davon betroffen sein; Taxifahrer, Busfahrer etc. Also ich würde mich darauf einstellen, und eventuell zumindest einen anderen Beruf erlernen, damit ich Sicherheit hätte. Denk daran, mit über 45 Jahren bist du (in Deutschland zumindest) für den Arbeitsmarkt uninteressant.


    Ich bin auch kein Freund von autonomen fahren, genauso wie ich viele Assistenten im Auto auch nicht mag. Ich möchte mein Auto selbst unter Kontrolle haben.

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