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letzter Beitrag von Addy am

Ausbildung zum Automobilkaufmann bei Scania

  • Ich beginne zum 1.september eine Ausbildung zum Automobilkaufmann bei einem Scania Händler in meiner Nähe.
    Die ersten beiden Jahre werde ich drei Tage in der Woche im Betrieb und zwei in der Berufsschule sein, im letzten Jahr ist es nur noch ein Schultag pro Woche.
    Die ganze ausbildung geht 3 Jahre.
    Ich will hier versuchen, ein kleines Ausbildungstagebuch zu veröffentlichen, in dem ich Regelmäßig ein paar Informationen zu meinen Tätigkeiten und dem Ablauf dieser Ausbildung geben werde.
    Wenn ihr irgendwelche Fragen habt, könnt ihr sie hier auch sehr gerne in den thread schreiben oder mich per Konversation fragen :)
    Ich wünsche euch viel Spaß und hoffe, ein paar Interessenten gewinnen zu können.

  • Hier kommt schon der erste Beitrag, der sich Mal hauptsächlich um die Bewerbung und das Bewerbungsgespräch drehen soll.
    Ich habe mich bei bei einem schiffsbetrieb als Binnenschiffer, in zwei Autohäusern als Automobilkaufmann und in einem Reisebüro beworben.
    Ich habe erst Ende November 2016 angefangen Bewerbungen zu schreiben. Die erste Bewerbung war die als Binnenschiffer, welche ich am 30.11 abgeschickt habe. Am 1.12 habe ich die Bewerbungen zu den Autohäusern geschickt und ein paar Tage später die zu dem reisebüro.
    Ich habe lange Zeit überhaupt nichts gehört, so dass ich mich am 3.januar entschloss, mich noch als Groß und Außenhandelskaufmann bei Scania zu bewerben.
    Im Januar tat sich dann auch was. Die beiden Autohäuser haben eine Absage geschickt, weil die stellen schon besetzt waren.
    Ich machte mir schon keine großen Hoffnungen mehr, bis am 16.Januar eine Einladung zum Vorstellungsgespräch bei dem Scania Händler kam. Das Gespräch war auf den 25.januar angesetzt.
    Am 23. Januar hat sich auch der schiffsbetrieb nochmal gemeldet und mir ebenfalls eine Einladung zum Vorstellungsgespräch angeboten. Dieses hätte am 1.Februar stattgefunden.


    Ich bin am 25.1 zu diesem Vorstellungsgespräch und es hat einfach alles gepasst. Das Gespräch an sich sich lief sehr entspannt ab und die Chefin hat mir sogar angeboten die ausbildung als Automobilkaufmann zu machen, da mich dass vielleicht später im Leben weiter bringen kann als eine Ausbildung zum groß und Außenhandelskaufmann.
    Das Gespräch dauerte ca. 30 Minuten. Danach habe ich gleich vor Ort eine Zusage zum Ausbildungsplatz bekommen.
    Mit ausschlaggebend war höchstwahrscheinlich auch ein Praktikumsbericht, den ich bei einem vorherigen Praktikum in einem Autohaus bekommen habe. So konnte die Chefin sehen, das ich von den Tätigkeiten gut in den Betrieb passen könnte, obwohl meine Noten nicht wirklich die besten waren.
    Da ich die Zusage hatte, konnte ich das zweite Gespräch gleich wieder absagen. Vom Reisebüro habe ich bis heute nichts gehört.

  • Find ich super! Wollte damals auch die Ausbildung zur Automobilkauffrau machen, habe mich dann aber aus verschiedensten Gründen für etwas anderes entschieden. Klasse, dass ich jetzt doch noch etwas die Möglichkeit habe, mehr über die Ausbildung zu erfahren. ^^

  • Heute geht's hier weiter mit dem E-mail und Papierkram. Das betrifft jetzt aber höchstwahrscheinlich Ausbildungen allgemein und kann für den Ein oder anderen vielleicht ganz hilfreich sein.

    Bewerbung
    Der erste Teil meiner Bewerbung war ein einseitiges Anschreiben, in dem ich geschrieben habe, warum ich Interesse an der Stelle habe und wie es mit der Schulbildung aussieht.
    Ich würde euch auch das Angebot machen, die Bewerbung etwas zensiert per Konversation zu schicken um Mal einen Überblick zu erhalten. Wer wirklich Interesse hat, kann mich gerne anschreiben.
    Der zweite Teil war ein Lebenslauf, in dem nur die wichtigsten Daten (persönliche Daten, Familie, Lebenslauf, Schulbildung, Praktika, sprachen) genannt wurden. Auch der Lebenslauf umfasst ziemlich genau eine Seite. Oben rechts habe ich ein Bild von mir eingefügt und unten das Datum, den Ort und meine Unterschrift.
    Die beiden anderen Anlagen waren die Zeugnisse der Klassen 10 und 11 und der QualiPass, eine Praktikumsbescheinigung, die ich nach meinem einwöchigen Praktikum im Autohaus erhalten habe.
    Das ganze habe ich als Anhänge in eine Mail gepackt und in der Mail selbst nur kurz geschrieben, worum es geht und auf Miene Bewerbung und die Anhänge verwiesen.

    Papiere vom Arbeitgeber

    Ein paar Tage nachdem ich die Zusage mündlich bekommen habe, kam ein Brief, in dem mir der Ausbildungsplatz bestätigt wurde.
    Ein paar Wochen später musste ich nochmals zum Lkw Händler vor Ort, um den Ausbildungsvertrag zu unterschreiben.
    Anfang Juli kam der Brief der IHK, dass die Ausbildung eingetragen ist. Die Termine meiner Prüfungen habe ich auch schon grob, die Zwischenprüfung ist im Winter 2018, die endprüfung im Sommer 2020.

    Papiere für den Arbeitgeber

    Für die Buchhaltung musste der Arbeitgeber auch ein paar Daten von mir wissen. Diese waren meine Steueridentifimationsnummer, eine Bestätigung der Krankenkasse, dass ich versichert bin und meine Bankverbindung.
    Diese Daten konnte ich einfach per E-Mail senden.

  • Heute gibt's Mal ein paar Worte zum Bewerbungsgespräch, dem wahrscheinlich aufregendsten Teil der Bewerbungsphase.
    Ich hatte nur ein Bewerbungsgespräch, weshalb ich jetzt nicht ganz so viel Erfahrung bzw. keinen Vergleich habe aber ich möchte trotzdem Mal schreiben, wie es bei mir ablief.


    Am 16.januar bekam ich eine E-Mail mit der Einladung zum Bewerbungsgespräch am 25.1. um 16Uhr.
    Ich war ein paar Minuten vor 16Uhr dort und wurde auch gleich freundlich in Empfang genommen.
    Die haben mich auch nicht lange warten lassen, sondern das Gespräch mit Frau X. ging gleich in einem Büro los.
    Zuerst hat sie die Personalien abgeglichen und dann ein paar Fragen zu Inhalten in meiner Bewerbung gestellt. Danach kamen noch ein paar Fragen, warum gerade hier, wie viele Bewerbungen ich schon geschickt habe, wie viele bewerbungsgespräche ich schon hatte usw.
    Alles lief ganz locker, am Anfang hat sie mich auch gefragt, ob ich etwas trinken möchte. Dieses Angebot habe ich angenommen, da man bei Aufregung ja gerne Mal einen trockenen Mund bekommt.
    Als sie keine weiteren Fragen mehr hatte, konnte ich noch ein paar Fragen stellen. Danach habe ich noch eine Führung durch den Betrieb (Büros und Werkstatt) bekommen und hatte auch die Möglichkeit, die anderen Mitarbeiter kurz kennenzulernen.
    Danach fragte mich Frau X. ob von meiner Seite aus alles gepasst hat. Diese Frage konnte ich bejahen, ich habe mich von Anfang an dort wohlgefühlt.
    Dann wurde sie etwas konkreter und fragte mich direkt, ob ich den Vertrag unterschreiben will und die Ausbildung beginnen möchte.
    Ich konnte mein Glück kaum fassen (erstes Gespräch und gleich „volltreffer") und nahm das Angebot an. Ein paar Tage später kam die Bestätigung dann per Post.


    Das ganze Gespräch hat ca. 30minuten gedauert.


    Der Tipp, das man etwas anziehen soll, in dem man sich wohlfühlt, kann ich nur zu 100% weitergeben.
    Ich hatte kein Hemd, sondern eine dunkle Jeans und einen Weinroten strickpullover an und habe mich darin wohlgefühlt :)

  • Tag 1, 1.9.2017


    Heute morgen um acht Uhr ging's endlich los.
    Ich habe nochmal eine komplette Führung durch den Betrieb bekommen und dabei auch gleich einige der Mitarbeiter und Azubis kennengelernt.


    Danach gings gleich mit dem Papierkram los, ich habe Werkstattakten sortiert und abgeheftet und ganze aktenarchive unsortiert.
    Ich habe auch einen Einblick in die ganzen internen Programme und Übersichten bekommen und gesehen, wie eine Registrierung eines Lkw bei Scania abläuft.
    Als kleiner Ausgleich war auch die kurze Kontrolle eines new Generation Scanias dran, welcher kurz darauf als Leih/testwagen das Gelände verließ.
    Dann bin ich noch, zusammen mit der Azubine und einem Mitarbeiter zur außenstelle gefahren, in der es hauptsächlich um Fiat kastenwägen geht. Auch dort habe ich noch eine Führung und einen kleinen Einblick in den Betrieb bekommen.
    Nach der Mittagspause konnte ich selbst noch die internen Seiten von Scania erforschen und mich nochmal genauer über die Marke und ihre Leitfäden, versprechen, etc. informieren.
    Ich hatte auch noch kleinere Aufgaben, wie zum Beispiel Kaffee kochen (typisch Azubi :D ), im Aufenthaltsraum der Fahrer ein bisschen für Ordnung zu sorgen usw.
    Bei einigen abläufen konnte ich heute schon Zuschauen, was sehr interessant war, da man sonst ja nicht sonderlich viel davon mitbekommt.


    Der Betrieb an sich gefällt mir sehr gut, es herrscht ein lockerer Umgangston und ich kenne auch schon ein paar, die da arbeiten.

  • Jetzt ist meine erste Woche vorbei und es kommt Mal wieder ein ausbildungsbericht :)


    Ich habe viel mit dem Computer gearbeitet und mich mit den ganzen Programmen vertraut gemacht. So langsam finde ich mich in den Programme auch zurecht und weiß, wo ich nachschauen muss, wenn ich etwas brauche.


    Ich konnte mir auch Mal einen Überblick über die Kunden machen und war erstaunt, wie groß das verkaufsgebiet ist.
    Ich hab auch schon eine Neufahrzeug Übergabe vorbereitet und ein paar Akten angelegt.
    Neben Aufgaben wie dem eintragen von Telefonnummern in das Telefonbuch auf dem PC musste ich auch Mal hin und wieder ein Auto tanken oder in die Waschanlage fahren.
    Zu meinen Aufgaben gehört es auch, täglich die Post aus dem Postfach abzuholen und Abends die frankierten Briefe abzugeben.
    Ich habe jetzt auch meinen eigenen Schreibtisch, für den ich in den nächsten Tagen noch einen Laptop bekomme.


    Ich habe also keinen reinen bürojob, sondern ab und zu Mal ein paar andere Tätigkeiten, was aber auch ganz angenehm ist :)

  • Ich kann, will (und darf) nicht zu viel über interne Daten verraten, aber obwohl wir eins der größten Einzugsgebiete haben, liegen die jahresverkäufe im zweistelligen Bereich. Ein Autohaus Verkauft mehrere Fahrzeuge pro Woche, da können wir nicht mithalten, aber das ist ja auch normal :D

  • Der Betrieb hat auch eine Werkstatt, die sich auf Scania und Fiat (Transporter und Wohnmobile) spezialisiert hat.
    Natürlich kommen Fahrer auch mit markenunabhängigen Problemen zu uns (Probleme mit toll collect, oder so).
    Die Werkstatt hat fünf Gruben, die alle etwas länger als ein Sattelzug sind. Neben Reparaturen werden dort hauptsächlich die Vorbereitung von Neufahrzeugen und die normalen technischen Überprüfungen durchgeführt.

  • Jetzt geht's hier auch Mal wieder weiter. Ich habe jetzt schon fast den ersten Monat hinter mir und hab auch dementsprechend einiges erlebt.
    Unter anderem hat auch die Berufsschule begonnen, die ich Donnerstag und Freitag besuche. In der Berufsschulklasse sind wir 32 Automobilkaufleute zwischen 16 und 38 Jahren. Dieses Jahr gibt es außergewöhnlich viele Automobilkaufleute, letztes Jahr waren es insgesamt 35, dieses Jahr gibt es zwei Klassen mit jeweils über 30 Leuten.
    Viel Unterrichtsstoff hatten wir noch nicht, bisher ging es erst einmal darum, sich besser kennenzulernen und einen Überblick über den Stoff zu bekommen.


    Ich habe mittlerweile auch einen eigenen Schreibtisch mit PC in einem zwei Mann Büro. Sobald dort alles fertig eingerichtet ist (word, Excel und andere Anwendungen installieren) kann's auch richtig losgehen.
    Ich hab immer Abwechslung, Mal sitze ich eine Weile im Büro und Mal muss ich wieder irgendwo was hinbringen oder abholen. Meine weiteste Strecke bisher waren 130km nach Aalen, dort musste ich einen botenfahrer von uns abholen, der ein Fahrzeug zum Lackierer gebracht hat.


    Mir macht fahren Spaß und ich bin froh, nicht den ganzen Tag im Büro sitzen zu müssen.

  • Ich habe in meinem Betrieb eine Azubine, die zwar Groß- und Außenhandelskauffrau lernt, aber ähnliche Tätigkeiten wie ich hat. In der Berufsschule sind es 12 Mädchen, darunter auch einige, die in der Tuningszene vertreten sind. Ist an sich eine wirklich gut gemischte Klasse aber bisher verstehen sich alle gut miteinander :)

  • Viel neues gibt's nicht zu erzählen. Mein PC ist jetzt so gut wie fertig eingerichtet, so dass ich jetzt keine Ausrede mehr habe ;)


    Durfte letzte Woche auch meine ersten geschäftstelefonate führen, obwohl telefonieren an sich ja nichts ungewöhnliches ist, war es trotzdem was ganz anderes als wenn man Mal einen Freund oder einen Verwandten anruft.


    Heute war ich auch schon gut damit beschäftigt, mich um den ersatzauto Fuhrpark zu kümmern. Zwei Autos habe ich getankt und ausgesaugt.
    Das war auch Lustig, es waren zwei identische Fiat Panda mit firmenaufschrift. Bin zuerst um 10Uhr an der Tankstelle (Säule 1) gewesen und habe für 15€ getankt, danach habe ich das eine Auto wieder zurück gebracht und bin fünf Minuten später mit dem zweiten Auto zur gleichen Tankstelle und an die gleiche Säule gefahren und habe wieder für 15€ getankt.
    Der Kommentar vom kassierer (verbunden mit einem komischen Blick) war nur „Geht dein Tank so schnell leer?"
    :D

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