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letzter Beitrag von thespone am

ÖPNV/Fernverkehr - Eure Erfahrungen

  • Was sind denn das für Steinzeitregelungen?
    Also wenn bei uns, egal ob Bus, Straßenbahn oder Stadtbahn an der Wendehaltestelle mit offenen Türen rumsteht und die Linie schon eingeblendet ist (was zu 99 % so ist) wird da eingestiegen, egal ob der Kutscher da ist oder nicht. Denn immerhin hätte der ja auch die Möglichkeit, solang er im Pausenraum oder auf Toilette ist die Türen einfach zuzulassen.
    Bei einem Busfahrer hab ichs vor zig Jahren sogar mal erlebt das er an ´ner Wendehaltestelle stand und schon die 105 nach Ettlingen Stadt angeschrieben hatte. Fünf Minuten vor der Abfahrtszeit flog dann auf einmal die Tür vom Pausenraum auf, der Fahrer kam zu seinem Bus gesprintet, hechtete hinter sein Lenkrad, schnaufte einmal kurz durch und entschuldigte sich bei den paar Leuten die schon im Bus waren, er hätte total übersehen, das er gar nicht als 105 zurück nach Ettlingen Stadt fahren sollte, sondern auf die 109 vom Industriegebiet West nach Ettlingen Stadt wechseln sollte. Der eigentliche 105er käme gleich, wer aber sowieso nach Ettlingen Stadt wolle und 10 Minuten mehr Zeit hätte könne auch einfach sitzenbleiben und die "Sondertour" mitfahren. Immerhin vier von fünf blieben sitzen und durften dann miterleben, was so alles in so nem Linienbus steckt... :D
    Die "Leerfahrt" von der Endhaltestelle der 105 zur Endhaltestelle der 109 hatte nämlich durchaus Ähnlichkeit mit der Formel eins in Monaco. ;) Dafür hatten wir dann beim Losfahren an der Wendehaltestelle der 109 auch nur drei Minuten Verspätung.

    Ich bin wie ich bin

    die einen kennen mich

    die anderen können mich....

    Gaston, Kult-Modellbauer im Miniatur Wunderland, Hamburg .


  • Das was Kickphlipp da beschreibt muste ich auch schon oft erleben.
    Letztes mal ist eine Frau mit einem Kinderwagen zusammen gestoßen und es entbrannte eine wilde Diskussion.
    Thema waren dann Arbeitslosigkeit, Gehalt usw. was mit der Situation überhaupt nicht mehr zu tun hatte.


    Ich war die ganze Zeit nur am grinsen und Kopfschütteln.
    Schon lustig wie persöhnlich Menschen werden, wenn ihnen die Argumente ausgehen.
    Aber das normal hier in Berlin. Alle unter Stress und keine Zeit.

    :!: Wer Rechtschreibfehler sucht und findet, darf diese natürlich behalten :!:

    :thumbsup: Bin ja ein großzügiges Menschenkind :thumbsup:

  • Ich bin eben mitsamt meines Fahrrads mit dem Bus von der Arbeit nach Hause gefahren, weil ich zum Wochenende keine Lust hatte zum 5. Mal nacheinander die bergige Strecke bis zu mir nach Hause zu fahren und völlig geschwizt zu Hause anzukommen (hin ist schön: einfach rollen lassen und man ist da ;) ).


    Habe mich vorher erkundigt das die Fahrradmitnahme ab 19:00 auf jeden Fall erlaubt ist, aber gegen Aufpreiß, solang man keine Dauerkarte hat. Hatte gehofft das der Fahrer fährt, der öfters Abends die Tour hat, mit dem versteht ich mich gut, der hätte mich nichts bezahlen lassen. Oder aber ich wollte meine Karte ganz normal entwerten und warten ob der Fahrer von sich aus wegen dem Fahrrad meckert, manche jucjt das ja nicht.


    Gesagt, getan, wie immer den Bus auf den letzten Drücker erwischt, rein in den fast leeren Gelenkbus, Karte entwertet, wollte mein Rad festmachen, als mich die Fahrerin ansprach, das ich ja für das Rad zahlen müsse, da ich keine Dauerkarten habe.
    Ich wollte schon zahlen, als mir auf einmal von sich aus ein älterer Mann anbot, ich könnte mein Rad auf seine Dauerkarte mitnehmen, da er zufälligerweise genau so weit wie ich mitfährt. Wusste nicht das das geht, aber die Fahrerin hatte nichts dagegen einzuwenden. Also wieder ein paar Euro gespart durch diese nette Geste. Ich hätte das gleiche für andere auch gemacht, aber fand ich trotzdem sehr aufmerksam, vor allem weil er das von sich aus gemacht hat. :)

  • Auch wenn es Situationen sind, die wohl jeder Bahn-Nutzer kennt, dachte ich mir, einen Erlebnisbericht von heute abzuliefern:
    Nach der Schule bin ich von Dieburg aus mit der RB75 um 13:09Uhr nach Darmstadt gefahren, die mit den normalen 3 Minuten Verspätung unterwegs war. Dort dann am Hbf auf Gleis 3 in die S3 nach Bad Soden um 13:35Uhr, die - wie ich bereits bei einem Filmausflug nach Arheilgen gemerkt habe -recht voll ist, insbesondere mit Schülern. Einen Platz in einem 4er hole ich mir dann, in dem ich den Rucksack eines Mädchens, das sich selbst an den Gang und den Rucksack ans Fenster gesetzt hat, aufhebe, mich hinsetze und ihr den Rucksack rüberreiche. Sie hat's erst in dem Moment gemerkt - Grüße ans Handy - und es dann etwas knurrend akzeptiert(ich finde das so frech - Rucksack an den Gang, wenn's voller wird oder jemand fragt anstandslos Platz machen geht noch in Ordnung - aber sich am Gang und die Tasche auf dem Fensterplatz zu positionieren, damit ja keiner auf die Idee kommt, sich neben einen zu setzen, ist eine riesige Unverschämtheit! Schließlich behandelt man dann seinen Rucksack besser als seinen Mitmenschen.... Im Übrigen suche ich mir - wenn kein besserer Platz vorhanden - rein aus Prinzip genau solche Leute aus, um danach zu fragen).
    Wie dem auch sei, die Fahrt verläuft abgesehen von manchmal hörbarer Musik aus den Kopfhörern anderer Fahrgäste und dem obligatorischen Stau im Frankfurter S-Bahn-Tunnel vor der Taunusanlage ruhig, ich steige an der Galluswarte aus und besuche die - doch recht bekannte - geplante Filmstelle:
    (Bild ist nicht von heute(hab die noch nicht auf dem PC), hab's nur zur Info eingefügt)
    Nachdem ich noch an einem anderen Ort Filmen war, geht es mit dem Bus zum Frankfurter Hbf, wo ich um 16:25Uhr ab Gl. 12 mit der RB82 Richtung Eberbach zurück nach Reinheim fahren wollte. Da ich um kurz vor Vier schon dort war, bin ich noch an Gleis 18 aus der Bahnhofshalle rausgelaufen, um einen TGV aus Marseille und eine n-Wagen Garnitur nach Mannheim über Biblis(Riedbahn) zu filmen. Danach sehe ich schon, wie sich die Dreifachtraktion Itinos für meine RB82 aus der Abstellanlage auf den Weg macht. Kurz vor der Ausfahrt gibt es dann einen dumpfen Knall, das Vorderteil des ersten Itinos ist abgesackt und aus dem ersten Drehgestell qualmt es etwas(ist wohl entgleist, wie ich im Nachhinein erfahren habe). Zurück an Gleis 12 ertönt dann auch die Durchsage, dass die RB82 um 16:25Uhr heute ausfällt. Was mir jetzt mangels Internet-Flat und somit DB oder RMV-App fehlt, mache ich durch Fahrplankenntnis wett und gehe im Kopf die Alternativen durch.
    Über Darmstadt - wie es ca. die Hälfte der anderen Fahrgäste gemacht haben, die dann zum RE60 gelaufen sind - kam für mich nicht in Frage. Dann hätte ich nämlich die RB81 um 17:04Uhr ab Darmstadt nach Wiebelsbach nehmen müssen, der oft mit nur einem statt zwei Itinos fährt und dann schon kuschelig ist. Wenn der Zug noch die Last 3 weiterer Itinos aufnehmen soll, wird's richtig japanisch(und so war es dann auch: Es fuhr nur ein Itino, ich habe in einem anderen Forum gelesen, dass in Darmstadt Ost fast keiner mehr mitkam und die Weiterfahrt bei der Überfüllung schon grenzwertig war).
    Also habe ich als Alternative - wie die andere Hälfte - den RE85 über Hanau nach Erbach um 16:38Uhr gewählt, um dann von Wiebelsbach nach Reinheim zu fahren. Gegen 16:30Uhr kommt die Durchsage, dass der RE85 heute von Gleis 12 fährt(sorgte für Verwirrung, schließlich ist es das planmäßige Gleis, wo schon alle stehen), dann hieß es: Zug fährt von Gleis 8. Also mache ich mich auf den Weg zum wenig genutzten Tunnel unter den Bahnsteigen, die Masse der Fahrgäste folgt auch den ersten, sodass wenigstens der sowieso schon volle Querbahnsteig hinter den Prellböcken verschont bleibt. Kurz darauf kommt die Doppeltraktion Itinos aus Eberbach an, um 16:44Uhr machen wir uns auf den Weg nach Hanau. Am Drehgestell des Itinos vor der Abstellanlage stehen 3,4 Männer in orangenen Warnanzügen rum.
    Da wir in Offenbach nicht von einem Kinzigtalbahn-Zug überholt werden und in Hanau Hbf sowieso 5 Minuten Standzeit haben, verlassen wir diesen pünktlich um 17:06Uhr(da wäre ich eigentlich gerade in Reinheim angekommen...). Danach geht es zügig(welch Wortspiel...) durch die Dunkelheit und eine halbe Stunde später ist Wiebelsbach erreicht. Dort steige ich dann in die RB82 um 17:41Uhr nach Frankfurt über Darmstadt, wir müssen allerdings noch auf den vorhin angesprochenen RB aus Darmstadt warten. Zehn Stehplätze sind in dem Zügelchen frei, als es Wiebelsbach erreicht. Mit 5 Minuten Verspätung erreiche ich dann schließlich um 17:54Uhr, also 48 Minuten später als geplant, Reinheim. :)

  • Was du da mit der DB beschreibst ist leider typisch. Es ist wirklich eine Lotterie ob die Züge pünktlich kommen oder nicht. Funktioniert ein Glied in der Kette nicht wie geplant, hat das durch die enge Taktung eine Kettenreaktion zu Folge und hat Auswirkungen auf alle anderen Züge in dem Bereich. Ich fahr nicht oft Zug, aber wenn gabs in jüngerer Vergangenheit zu 50% riesiege Probleme. Sobald man mal 100+ km überbrücken muss, verbunden mit 2 Umstiegen kann man es oft genug schon vergessen. Dann muss man improvisieren und ne Menge Glück haben. Ich Krieg echt das kotzen wenn man am Bahnsteig steht, dann heißt es: der Zug hat 5 Minuten Verspätung, dann 10, dann 15 dann 20 und schwupp kann man den Anschlusszug knicken. Und selbst wenn der Zug mal pünktlich kommt, was hilft das wenn man unterwegs 3 Züge vorbeilassen muss und dann 30 Minuten Verspätung hat. Und dann kannste gucken wo de bleibst. Auf Langstrecke hat ich auch schon wegen Sturm 3 Stunden Verspätung.


    Eine halbwegs sichere Planung bei Bahnfahrten ist leider nicht möglich, selbst vermeintlich große Lücken bei den Umstiegszeiten entpuppen sich nachher als doch nicht ausreichend. Wenn man wirklich darauf angewiesen ist pünktlich um eine gewisse Zeit an einem Ort zu sein, ist die Bahn ein erhebliches Risiko. Auch die sich ständig wechselnden Informationen sind ein Problem, die Bahnfahrer tun mir leid, die wissen genau das die Fahrgäste in Zug sich alle am schlapplachen oder am Stöhnrn sind sobald die was sagen.


    Anscheinend ist das Konstrukt Bahn zu komplex für reibungslose Abläufe, auf jeden Fall wird sie ihren Image mehr als gerecht!


    Ich buch auch bei längeren Strecken nur noch Flexpreis.
    Gut hingegen finde ich das die Bahn doch nach meinen Erfahrungen ziemlich kulant ist, meinen Bruder haben sie letztens 70 km Taxi bezahlt, weil der sonst nicht angekommen wäre.

  • Und da lieferst Du mir gleich mit dem ersten und dem dritten Satz Material, da könnt ich stundenlang drüber diskutieren.


    Kickphlipp schrieb:

    Was du da mit der DB beschreibst ist leider typisch.
    ...
    gabs in jüngerer Vergangenheit zu 50% riesiege Probleme

    Jetzt nehmen wir mal nur den Teil "der DB" aus dem ersten Satz.
    Früher hätte ich das so unterschrieben mit "der DB". Das dieser Ausdruck heute immer noch genutzt wird sobald es in irgendeiner Form um Züge geht, bestätigt mich in meiner Meinung die ich damals schon hatte. Die Bahnreform inclusive der Bahnprivatisierung war einer der größten Schüsse in den Ofen der letzten 30 Jahre.
    Um hier jetzt nicht zu sehr ins Detail zu gehen, greife ich das mal als Thema fürs "unnütze Wissen mit Foren-Opi" auf (Muss mal schauen, entweder ich komm gleich heute dazu oder am nächsten Wochenende, zwischendurch muss ich ICE4 jagen gehen ;) ). Hier also nur auf die Schnelle, "die DB" gibt's eigentlich seit 1994 nicht mehr. Aufgefallen ist das bisher den Kunden nur durch Verspätungen, Zugausfälle und sonstigen Unannehmlichkeiten. Woran das aber bei genauerer Betrachtung liegt wurde den Fahrgästen, aus welchen Gründen auch immer, noch nie so recht mitgeteilt.
    Auch das was Du mit "Riesigen Problemen" beschreibst hat seine Anfänge schon 1994, kommt aber erst jetzt so langsam zur Geltung (aber auch hier mehr im Unnützen Wissen).


    Was ich jedoch absolut nicht als Argument sehe sind die "3 Stunden Verspätung wegen Sturm" (sinngemäß), denn die kann man bei jedem anderen Verkehrsträger genauso haben. Der Flieger kann bei entsprechender Sturmstärke auch nicht starten oder landen, und auch die Autobahnen sind dann eher von Staus betroffen da irgendwelche Gegenstände, oder auch mal ganze Bäume, auf der Fahrbahn rumliegen.

    Ich bin wie ich bin

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  • @Wolfgang b
    bei stundenlangen Bahndiskusionen mit dir würde ich glaube ich den kürzeren ziehen, ist ja dein Thema. ;)


    Zu 1: du wirst es wissen. DB ist für viele wie mich noch so ein geläufiger überbegriff, den man halt einfach so sagt, wenn auch er nicht ganz korrekt ist. Ich hätte auch statt DB schreiben können "in Deutschland fahrende Personenzüge".


    Das mit dem Sturm soll auch gar kein Argument sein, ist mir beim Schreiben gerade noch eingefallen. Natürlich kann da die Bahn nichts dafür, höchstens für die +40 Minuten am Start weil sich die Bereitstellung des Zuges verspätet hat.


    Die Quintessenz sollte halt sein: So wie die Bahn (ich sag jetzt bewusst nicht DB :D ) wirbt, als stressfreie, schnellere Alternative zur überfüllten Straße, ist sie leider viel zu seltend.

  • Autobahnen sind dann eher von Staus betroffen

    Das Auto hat gegenüber der Eisenbahn bei Verzögerungen den psychologischen Vorteil, dass man an einem Stau in gewisser Weise selbst Schuld ist(zu früh, zu spät, falsche Strecke gefahren; und wieso kommt die andere Autobahnspur im Stau immer besser voran als meine?), bei einer Zugfahrt hat man hingegen keine Kontrolle, man ist ja nur Fahrgast.
    Auf deinen Beitrag über die Bahnreform 1994 freue ich mich, diese wird ja unter Eisenbahnfreunden oft kritisiert und da finde ich Informationen von jemandem, der diese selbst miterlebt hat, ziemlich interessant. Da könnte ich vielleicht auch mal über die Entwicklung auf meiner Heimatstrecke berichten, seit die VIAS 2005 übernommen hat, das ist auch zu viel, um es hier zu schreiben :)

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